Minimalistisch und meditativ

Passionskonzert der Kirchenmusik Gmünd-Neustadt mit Werken des Zeigenossen Pärt.

Auf zwei Komponisten hat sich die Kirchenmusik Gmünd-Neustadt bei ihrem Konzert „memoria passionis: Musik für die Passionszeit“ am 18. März in der Pfarrkirche Gmünd-Neustadt konzentriert: Am Programm stand Chor- und Instrumentalmusik von Joseph Gabriel Rheinberger (1839-1901, aus Liechtenstein) und dem 34 Jahre nach Rheinbergers Tod in Estland geborenen Arvo Pärt, der allerdings auch eine österreichische Staatsbürgerschaft besitzt.

Die beiden Komponisten, die teilweise sehr minimalistisch und meditativ, aber auch eindringlich sein können, ergaben ein interessantes und abwechslungsreiches Programm. Die Komposition „An den Wassern zu Babel“, in der die Solisten und der Chor (begleitet von der Orgel) im Grunde nur Vokale vortrugen, sorgte mit seine melancholischen Weite für Gänsehaut.
Das folgende „Abendlied“ (Violine und Orgel) von Rheinberger klang danach fast schon lieblich und andächtig. Pärt, als auch Rheinberger vertonten aber auch Psalmen und Klagegebete, zu hören war etwa „De profundis“ von Pärt (dem österreichischen Komponisten Gottfried von Einem gewidmet) oder das „Stabat mater in g-moll, op. 138 von Rheinberger.
Chor und Instrumentalensemble musizierten über den Köpfen der Zuhörer auf der Orgelempore, das Geschehen konnte jedoch auf einer Videoprojektion per Live-Stream mitverfolgt werden, zwei Kameras sorgten für unterschiedliche Blickwinkel.

Neben dem Chor der Pfarre Gmünd-Neustadt (Leitung: Christoph Maaß) waren Susanne Moldaschl, Max Faltin und Friedrich Geist als Solisten zu hören, Barbara Koller an der Violine, Maria Kainz am Violoncello (beide auch am Schlagwerk bei Pärts „De profundis“) sowie Michael Hammerl und Christoph Maaß an der Orgel.

von Johannes Bode